Geschichte
NVA war eine kleine HiFi Manufaktur in
England und wurde von Richard Dunn 1982 in Peterborough in North
Cambridgeshire gegründet. Sie entstand aus der zuvor verkauften Firma
Tresham Audio, die Richard Dunn 1970 gründete und 1982 an Tannoy
verkaufte.
Tresham Audio baute PA-Endstufen für den professionellen Einsatz und den
ersten non-application-note FET Verstärker, er wurde SR404 genannt und
produzierte über 1000Watt an 4Ohm im Monobetrieb. Es waren äußerst
leistungsstarke und sehr stabile Verstärker. Gegenüber Tresham Audio
wandte man sich bei NVA einem neuen Konzept zu. So waren die Verstärker
gewissermaßen stabil, aber nicht bedingungslos. Weiterhin hatten sie nur
einen Bruchteil der Leistung.
NVA bedeutet Nene Valley Audio und steht für den Fluss Nene der durch
Peterborough läuft, wo auch in den Anfangsjahren der Firmensitz lag.
Später verlegten sie ihren Firmensitz nach Hartley St. George und dann
nach Buntingford. Im Sommer 2000 wurde NVA verkauft und die Produktion
bis auf weiteres eingestellt.
Philosophie
Die Philosophie des Unternehmens
war es, mit möglichst wenigen Bauteilen einen Verstärker zu
entwerfen der die Musik (das Signal) so neutral wie möglich
verstärkt. Und ebenso das der Kunde dieses Produkt zu
einem vernünftigen Preis kaufen kann.
Hier einige Grundregeln von Richard
Dunn:
• Besser als das
beste Bauteil, das man verwenden kann, ist kein Bauteil zu
verwenden.
• Verwenden Sie keine 2 Bauteile, wenn es auch mit
einem Bauteil funktioniert.
• Wenn ihr Gehör und ihr Messgerät ihnen etwas
unterschiedliches sagen, vertrauen sie ihrem Gehör.
• Wenn möglich verwenden Sie einen größeren
Transformator (Ringkern) als nötig.
Aufbau
Als
Richard Dunn mit NVA begann, stellte er fest das seine
Prototypen besser klangen als die fertig montierten Verstärker
in Stahlgehäusen. Also versuchte er diesem Phänomen auf die Spur
zu kommen und er merkte, dass Stahlgehäuse Wirbelströme
erzeugen, die den Klang negativ beeinflussten. Die Lösung war
schließlich ein Gehäuse aus drei Materialien herzustellen. Es
bestand aus Aluminium, Holz und
Plexiglas (in den Anfangsjahren wurden die Gehäuse noch komplett
aus Aluminium gebaut). Man betone das es erst 1980 war und das
sich die Großen in dieser Branche erst einige Jahre später um
dieses Problem kümmerten. Des
weiteren werden die Gehäuseteile miteinander verklebt und nicht
verschraubt. Bei der Verdrahtung der Verstärker verwendete man
1,5mm dicken Kupferdraht ohne Isolierung, nur bei den Ein- und
Ausgängen hat man versilberten Kupferdraht mit einer
Teflonisolierung verwendet.
Wenn man einen NVA Verstärker von außen
und innen einmal betrachtet, fällt auf das er sehr puristisch aufgebaut
ist. Auf der Forderseite findet man nur einen Quellenschalter und einen
Volumenregler (beim P90 2 Volumenregler), auf der Rückseite einen
Ein/Aus Schalter und die Ein- und Ausgänge. Das Innenleben eines NVA
Verstärkers war damals in gewisser Weise etwas besonderes. Die
Verstärker arbeiteten mit einer Klasse AB Schaltung mit sehr geringer
Gegenkopplung, die einmalig ist. Außerdem fällt auf, das es sich zum
größten Teil um handgefertigte Geräte handelte. So ist das Netzteil von
Hand verdrahtet und mit nicht isolierten Kupferdrähten mit der Platine
verbunden. Bei der Platine wird außerdem darauf geachtet das alle
Leiterbahnen bei Abbiegungen abgerundet werden. Der Brückengleichrichter
und die Ausgangstransistoren sind auf die Bodenplatte mit wärmeleitendem
Kleber geklebt. Auch die Platine ist mit 2 Holzstreifen auf die
Bodenplatte geklebt. Des weiteren wird auf jegliche Schutzschaltung und
Relais verzichtet, da sie den Klang wiederum verschlechtern. Auch
deutlich zu hören beim Einschalten. NVA Endstufen sind genau auf den
unterschiedlichen Impetanzverlauf einer passiven Vorstufe angepasst und
Richard Dunn rät deshalb auch ab, sie mit aktiven Vorverstärkern zu
betreiben.
Bei den passiven Vorverstärkern werden hochwertige
Cermet-Potentiometer100kOhm von SFERNICE verwendet. Aber da sie linear
sind, wird noch als Bypass ein hochwertiger 10kOhm
Präzisions-Metall-Film Widerstand verwendet. Cermet-Potentiometer sind
rauer als Leitplastik-Potentiometer, haben aber einen wesentlich
besseren Klang. Die Innenverkabelung besteht aus versilbertem
Kupferdraht mit einer Teflonisolierung. Außerdem ist jeder
Vorverstärker mit 3 Paar Ausgängen für Tri-Amping ausgestattet.
NVA Verstärker sind durch ihr Schaltungskonzept einmalig und deshalb
muss man bei der Auswahl der Lautsprecherkabel und Lautsprecher auf
einiges achten. Man sollte nur Lautsprecherkabel mit einer niedrigen
Kapazität, unter 250pf/m benutzen. Eine max. Länge von 10 Metern sollte
auch nicht überschritten werden. Außerdem sollten die verwendeten
Lautsprecher 4Ohm im Impetanzverlauf nicht unterschreiten. Wenn man dies
nicht beachtet, kann es sein, dass der Verstärker sonst instabil wird
und dies führt wiederum dazu, dass der Klang (Signal) verfälscht wird.
Man merkt dies auch wenn man einmal die Bodenplatte eines Verstärkers
berührt. Normalerweise dürfte ein NVA Verstärker sehr kalt bleiben. Wenn
er dennoch einmal warm werden sollte, sollten sie ihre Lautsprecherkabel
und Lautsprecher überprüfen.
Da NVA Verstärker keinerlei Schutzschaltungen besitzen, sollte man sie
beim Anschließen der Lautsprecher immer ausschalten.
Hier ein paar passende Lautsprecherkabel.
• NVA LS1/LS2
• Nordost (alle Typen)
• DNM (alle Typen)
• Cable Talk 3 and 4
• Ortofon SPK100 & SPK300
• Van den Hul Revolution & CS122
• Sonic Link Care Music Cable
• Rega Cable
• Chord Company Rumour and Myth
• Supra Cable
• Heybrook Haywire
• Naim (alle Typen)
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